Tetje und Sigmund Freud

đŸ›‹ïžÂ 1. Tetje un Freud in de Hafenpraxis – „Dat Unbewusste kummt von achtern“

Ort: Eine alte Barkasse, umgebaut zur „Praxis Dr. Siggi Freud“, ElbbrĂŒcken.

Szene:

Tetje liegt lang ausgestreckt auf einer Planke mit Nackenrolle, Hein spielt den Pförtner und Fiete ist als Assistent dabei.

Freud: â€žAlso, Herr Tetje, was trĂ€umen Sie so?“
Tetje: â€žMeistens dat ich mit’n Aal rede, und der Aal is mien Mudder, aber auch ein Fischbrötchen.“
Freud (nickt wissend): â€žEin klassischer Ödipus-Fisch. Symbolisch gesprochen natĂŒrlich.“
Hein (von draußen): â€žOder er hat einfach Hunger!“
Fiete: â€žOder beides. Hunger auf Mutterliebe mit Remoulade.“

Freud: â€žUnd sagen Sie mal – wie ist Ihr VerhĂ€ltnis zu Ihrem Vater?“
Tetje: â€žDer war KapitĂ€n, aber innerlich eher Decksmann. Ich glaub, ich hab’n innerlichen Ankerkomplex.“
Freud: â€žSie meinen: Sie kommen nie los vom sicheren Hafen?“
Tetje: â€žNee, ich mein: Ich zieh alles runter, wat mir zu nah kummt.“
Fiete: â€žWie dein Humor, Tetje.“

Am Ende verschreibt Freud Tetje eine Dosis „VerdrĂ€ngung mit Hafengeruch“ und sie trinken zusammen einen Schnaps auf das „kollektive Unterdeck des Unbewussten“.


đŸȘž 2. Der Spiegeltraum – „Ich und Es unterm Elbnebel“

Ort: Eine trĂ€umerisch-surrealistische Kulisse am Museumshafen Övelgönne.

Tetje ist eingeschlafen in einem alten Rettungsboot, Hein und Fiete wachen ĂŒber ihn. Plötzlich taucht Freud auf – im Traum.

Freud: â€žIch bin dein Über-Ich. Oder zumindest dein österreichischer Berater.“
Tetje: â€žIch wusste, dass mein Über-Ich Zigarren raucht.“
Freud: â€žDu hast ein starkes Es – aber es sabbelt zu viel.“
Tetje: â€žWen wundert’s – ich bin Hamburger!“

Dann erscheint ein Spiegel, in dem Tetje sich als Möwe sieht.

Freud: â€žSie fliegen ĂŒber alles hinweg – klassischer Abwehrmechanismus.“
Tetje (erschrocken): â€žOder ich bin einfach frei, du TĂŒdelpsychologe!“
Fiete (aus dem Off): â€žWenn sein Über-Ich platt schnackt, weißt du, es ist ernst.“
Hein: â€žIch hab das GefĂŒhl, Freud ist nur ein Symbol fĂŒr Tetjes inneren Spinat.“
Freud: â€žIch bin beleidigt. Aber analytisch.“
Tetje: â€žDann analysier mal dein Ego. Meins will jetzt n Fischbrötchen!“


🧠 3. Freud op’n Fischmarkt – „De Psycholog von Wien un de Aal mit Komplex“

Ort: Hamburger Fischmarkt, kurz nach Sonnenaufgang. Freud will Menschen beobachten.

Freud (entgeistert): â€žDiese Menschen schreien sich an, schlagen mit Aalen, und nennen es Einkaufen.“
Tetje: â€žDat is Katharsis, Siggi. Wat bei dir Analyse is, is bei uns ‘n Aal in’t Gesicht.“
Freud: â€žWas ist mit dem Mann, der Bratheringe verkauft und dabei weint?“
Hein: â€žDer verarbeitet seine Kindheit. Und schlechte UmsĂ€tze.“
Fiete: â€žJau, de hat ‘n Vaterkomplex mit Matjes-FĂŒllung.“

Freud: â€žUnd dieser Junge, der mit seiner Mutter die Krabben sortiert – sehen Sie das Unbewusste in Aktion?“
Tetje: â€žNee, ich seh, dat er gleich ne Scholle klaut.“
Freud (begeistert): â€žSo roh, so ehrlich – das ist die Id-Struktur pur!“

Freud schreibt hektisch auf einen Fischkarton:
„Das Unbewusste ist ein Fischmarkt. Es stinkt, es schreit, aber es lebt.“

Am Ende versucht Freud, seine Couch auf dem Fischmarkt zu verkaufen. Erfolglos. Hein tauscht sie gegen zwei Makrelen.

Tetje Velmede

Tetje Velmede Dipl. Sozialpsychologe (.fr) Dipl. Arbeitspsychologe (.fr)