Claude Lévi‑Strauss (1908–2009) gilt als Begründer der strukturellen Anthropologie – einer Methode, die kulturelle Phänomene nicht als losgelöste Einzelereignisse betrachtet, sondern als Elemente größerer, unsichtbarer Muster, die tief in der menschlichen Denkstruktur verankert sind. Anlehnend an Ferdinand de Saussure und die Prager Schule (etwa Roman Jakobson) entwickelte er die Idee, dass Mythen, Verwandtschaftssysteme, Rituale und sogar kulinarische Traditionen Teile eines universellen mentalen „Grammatiksystems“ sind – strukturierte Kombinationen von Elementen, in dem nicht das einzelne Symbol, sondern seine Beziehung im System zählt .
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